VW beschreitet neue Wege. Nicht nur, dass der Konzern künftig verstärkt aufs Elektroauto setzt. Er will auch den Verkauf neu gestalten. Für die Kunden ändert sich einiges – aber auch für die Händler.
Ganz nah ran an den Kunden: Das ist die Devise von VW-Chef Herbert Diess. Der Konzern will künftig den direkten Kontakt zu den Käufern seiner Autos. Der klassische Händler spielt zwar weiterhin eine Rolle. Allerdings eine kleinere.
Elektroautos im Agenturvertrieb
"Bisher haben wir unsere Fahrzeuge im Wesentlichen an den Handel geliefert. In der neuen Welt müssen und wollen wir direkt mit dem Kunden sprechen", sagt Diess dem Journalisten Gabor Steingart in einem Interview.
Erste Bilder, erste Infos: Der neue VW ID.4
Schon mit dem ID.3 soll es losgehen. Das neue Elektroauto will VW im Sommer auf den Markt bringen – und zwar im sogenannten Agenturvertrieb. Das bedeutet: Der Händler ist nur noch der Vermittler, den Vertrag aber schließen Kunde und Hersteller. Weiterhin erhalten die Händler eine Provision.
Andere Modelle könnten folgen
Zunächst gilt dieses Vertriebsmodell für alle Elektroautos. Das kann sich aber ändern: "Wir haben diese Form des Vertriebs zunächst ganz gezielt für unsere Elektromodelle gewählt. Wir werden aber genau beobachten, ob das funktioniert und uns mit dem Händlerverband dazu austauschen. Wenn beide Seiten damit zufrieden sind, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir auch Autos mit Verbrennungsmotor über diesen Weg verkaufen", sagt Holger B. Santel, VW-Vertriebschef für Deutschland, der Website "kfz-betrieb.de".
Also anschauen und Probe fahren beim Händler, aber kaufen bei VW – das dürfte Kunden die Rabattverhandlungen künftig nicht gerade erleichtern. Zumal sich der Autokauf zunehmend an einem ganz anderen Ort abspielt: nämlich im Internet.